„Singen lernen heißt Leben lernen“

Dieses Zitat stammt von einer meiner Studentinnen, als ihr bewusst wurde, wie eng die eigene Stimme mit Lebensmustern verbunden ist.

Der Körper hat eine Erinnerungsfunktion, und diese bewirkt, dass ähnliche Emotionen immer wieder an derselben Stelle gespeichert werden und sich im Laufe der Zeit Körper- und Mentalblockaden bilden können.

Durch die enge Verbindung von Atmung und Stimme macht  Gesangsunterricht bestehende Körpermuster deutlich und öffnet dadurch den Weg zu deren Bearbeitung.

Körper – und Mentalblockaden können erkannt und behutsam abgebaut werden, und somit eine Veränderung der Lebenseinstellung ermöglichen.

Ungewollte Grenzen sollen aufgebrochen werden, neue Freiheiten und neue Lebendigkeit erobert werden. Egal, ob das nun Blockaden sind, die ihre Entstehung Bemerkungen wie „Du kannst doch nicht singen, sei doch still“ verdanken, oder Nervosität, die bei Präsentationen die Atmung in die Höhe steigen lässt und prompt durch zittrige oder hohe Stimme verraten wird. Ob es Verhaltensmuster sind, die man schon lange von sich selber kennt und einfach nicht abstellen kann, weil man immer den Boden unter den Füssen verliert, oder Anspannungen, die den Brustkorb einschnüren und sich nicht lösen wollen.

All das sind Erfahrungen, die unsere Wahlfreiheit einschränken.

Gesangsunterricht gehört leider nicht zum Bereich der Magie, er kann diese Phänomene nicht mit einem Schlag beseitigen, aber er kann helfen, einen besseren Zugang zu sich selbst zu bekommen und sich zu erden und „Ketten zu sprengen“.